Haben Sie Silberfische oder Papierfische im Haus?
Silberfische oder Papierfische?
Sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich – und doch gibt es große Unterschiede. Erfahren Sie hier, woran Sie Silberfischchen von Papierfischchen unterscheiden können und welche verschiedenen Lebensbedingungen es gibt.
Die Gemeinsamkeiten zwischen Silberfischchen und Papierfischchen
Sie sind klein, wuselig, flink und nachtaktiv – Silberfischchen und Papierfischchen möchte fast niemand in der Wohnung oder im Haus haben. Und doch treten sie ziemlich oft auf. Wenn Sie etwas gegen die unbeliebten Mitbewohner tun möchten, dann müssen Sie zunächst einmal bestimmen, ob Sie es mit Silberfischchen oder mit Papierfischchen zu tun haben. Denn obwohl beide sehr ähnlich aussehen, unterscheiden sie sich vor allem in den Faktoren Lebensraum und Nahrung.
Doch zunächst gibt es auch ein paar Gemeinsamkeiten. Beide zählen zur Gattung der „Zygentoma“, der Insektenordnung der Fischchen, beide mögen es recht warm und sind nachtaktive, lichtscheue Tiere. Fischchen gibt es schon 300 Millionen Jahre auf der Erde. Sowohl Silberfischchen als auch Papierfischchen sind „synthrop“. Das bedeutet, dass sie fast ausschließlich in Häusern und Nebengebäuden leben.
Sie sehen sich sehr ähnlich. Der Körper ist langgestreckt tropfenförmig, der vordere Bereich ist breiter als der hintere Körperbereich. Sie haben sechs Füße, zwei lange Antennen und drei Schwanzfäden. Der Körper der Fischchen ist mit Schuppen besetzt.
Die Unterschiede zwischen Silberfischchen und Papierfischchen
Nun gibt es aber auch einige Unterschiede, an denen Sie erkennen können, ob es sich um einen Silberfisch oder einen Papierfisch handelt. Unterscheidungsmerkmale sind das Aussehen, das Verhalten und eventuelle Schäden an Ihren Gegenständen.
Optische Unterschiede
Auch wenn Sie sich zum Verwechseln ähnlich sind, so sind doch einige Merkmale vorhanden, an denen Sie Silberfische und Papierfische klar unterscheiden können. Zum einen sind Papierfischchen größer als Silberfischchen, haben wesentlich längere Antennen und Schwanzfäden und sind dunkler und matter. Weitere Details finden Sie in unserer Tabelle.
Silberfischchen | Papierfischchen | |
---|---|---|
Größe | bis zu 12 mm ohne Antennen und Schwanzfäden | bis zu 18 mm ohne Antennen und Schwanzfäden |
Antennen und Schwanzfäden | wesentlich kürzer als der Körper | genauso lang oder länger als der Körper |
Farbe | grau-silbrig | grau und braun |
Struktur | glänzende Schuppen | matt und behaart |
Unterschiede im Lebensraum und der Nahrung
Silberfischchen bevorzugen einen feuchten Lebensraum und sind auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen, um überleben zu können. Deshalb sind sie vor allem im Badezimmer, in Waschküchen, im Keller und in der Küche, z. B. unter der Spüle, anzutreffen.
Papierfischchen hingegen benötigen diese hohe Luftfeuchtigkeit nicht. Deshalb haben sie keinen bevorzugten Raum im Haus und können überall auftreten, wo sie ausreichend Verstecke und Nahrung finden. Da sie sich in kleinsten Ritzen verstecken können und sich von nahezu allem ernähren können, was sich in unseren Wohnungen befindet, gibt es kaum einen Raum, den sie nicht besiedeln.
Die Verstecke von beiden Fischchen-Arten hingegen ähneln sich wieder: Ritzen und Fugen, Sockelleisten, lose Tapete. Silberfischchen bevorzugen den Aufenthalt auf dem Boden, Papierfischchen hingegen lieben raue Oberflächen und sind auch oft an den Wänden zu finden. Sie verstecken sich auch hinter Bilderrahmen oder auch in Bücherregalen.
Bevorzugte… | Silberfischchen | Papierfischchen |
---|---|---|
Luftfeuchtigkeit | über 80% | über 55% |
Temperatur | 20-30°C | 20-25°C |
Räume | Bad, Küche, Keller, Schlafzimmer | alle |
Aufenthaltsorte | Boden | Boden, Wände, Regale |
Nahrung | Zucker- und stärkehaltige Stoffe (z. B. Tapete), Krümel und Essensreste, Haare, Hautschuppen, Hausstaubmilben, Schimmel | Zellulosehaltige Stoffe (Papier, Karton, Tapete), pflanzliche Fasern (Baumwolle), Insekten |
Lästling oder Schädling - das ist die Frage.
Das Silberfischchen ist schon seit etlichen Jahrzehnten in Europa bekannt. Da es keinen Schaden anrichtet wird es als „Lästling“ eingestuft.
Die Papierfischchen hingegen sind in Europa relativ neu. Erste dokumentierte Fälle gab es in den 70iger und 80iger Jahren. Seit Anfang der 2000er Jahre steigt die Verbreitung zunehmend an. Dazu trägt auch der Versandhandel bei, denn in den Kartonagen reisen Papierfischchen oft als blinde Passagiere mit und verbreiten sich dann in Haus oder Wohnung.
Papierfischchen verursachen aber durch Ihre Nahrungsaufnahme Schäden, und zwar an Büchern, Dokumenten, Bildern, Fotos und Kleidung. Deshalb werden Papierfischchen als Schädling eingestuft.
Silberfische oder Papierfische - Wie Sie den Befall am besten einschätzen können
Sie sind sich nicht sicher, ob Sie Papierfischchen oder Silberfischchen vorliegen haben? Die Tiere sind so flink, dass Sie diese nicht erwischen?
Dann sollten Sie Klebefallen einsetzen. Diese Fallen verteilen Sie in Ihrer Wohnung und Ihrem Haus, vor allem an Sockelleisten, unter Möbeln, in Bücherregalen und unter dem Waschbecken. Die Tiere bleiben in der Falle kleben und Sie können anschließend analysieren, welche Art Sie in Ihrem Zuhause vorliegen haben. Es können natürlich auch beide Arten parallel vorhanden sein.
Klebefallen zum Fischchen-Monitoring (30 Stück)
Die Klebefallen sind nicht für eine Beseitigung des Befalls gedacht! Dafür müssen andere Maßnahmen ergriffen werden. Für ein Monitoring des Befalls und für eine Analyse der Fischchen-Art sind sie hingegen sehr gut geeignet.
Und nun? Wie werden Sie die Fischchen los?
Das kommt darauf an, welche Art von Fischchen Sie vorliegen haben – Silberfische oder Papierfische? Es gibt verschiedene Mittel, einige wirken jedoch gegen beide Arten!
Kurz vorab: Verschwenden Sie am besten nicht Ihre Zeit und Energie in Hausmittel wie Backpulver oder Lavendel. Deren Wirkung ist nicht bewiesen und Sie haben durch die Zeitverzögerung schlimmstenfalls eine noch größere Population vorliegen.
Ebenfalls raten wir von der alleinigen Verwendung von Köderdosen, die es z. B. im Super- oder Drogeriemarkt gibt, ab. Diese wirken nicht ausreichend, um den Befall in den Griff zu bekommen. Ratsam ist es, mögliche Verstecke zu verschließen (z. B. mit Silikon die Sockelleisten und Risse an Fliesen abdichten), anschließend Gelköder und Sprays mit Langzeitwirkung einzusetzen.
Bewährt hat sich das Envira Silberfisch-Spray, das auch hervorragend gegen Papierfischchen wirkt. Sprühen Sie es auf Sockelleisten und mögliche Verstecke. Sobald ein Fischchen mit dem Gift in Berührung kommt, verendet es in kurzer Zeit. Das Spray wirkt mehrere Wochen und kann auf verschiedensten, auch empfindlichen, Untergründen angewandt werden.
Mehr über den Einsatz dieser Mittel und worauf Sie bei Papierfischchen beachten sollten finden Sie ausführlich auf unserer Seite zum Thema Papierfischchen bekämpfen beschrieben.
Wie Sie Silberfischchen loswerden? Das erfahren Sie hier: Silberfische bekämpfen.
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