So sagen Sie Ofenfischchen den Kampf an

Ofenfischchen -
Thermobia domestica

Ofenfischchen fühlen sich an sehr warmen Orten wohl, vor allem in Backstuben und Küchen. Hier können Sie Lebensmittel verunreinigen, weshalb sie unbedingt bekämpft werden sollten. Erfahren Sie hier mehr über die Ofenfischchen und wie Sie diese bekämpfen können.

Ofenfischchen erkennen

Ofenfischchen, deren lateinischer Name „Thermobia domestica“ lautet, gibt es schon seit vielen Millionen Jahren auf der Erde. Sie zählen zur Familie der Schuppenfischchen (Lepismatidae), zu denen auch das Silberfischchen zählt. Der englische Name des Ofenfischchens, der auch Hierzulande teils benutzt wird, lautet Firebrat.

So sehen Ofenfischchen aus

Ofenfischchen haben, wie auch Silberfische und Papierfischchen, keine Flügel und können deshalb auch nicht fliegen. Sie werden – ohne Fühler, also nur der Körper – bis zum 11 mm lang. Die Körperanhänge erscheinen dunkel bis schwarz. 

Die Grundfarbe des Körpers ist leicht gelblich, doch durch schwarz oder geblich-weiß färbte Schuppen entsteht ein Muster. Einige Ofenfischchen sind eher uni-farben, andere sind deutlich geringelt, wieder andere gesprenkelt. Im Vergleich zum Silberfischchen reflektieren und glänzen die Schuppen aber nicht.

Am Ende des flachen, länglichen und spitz zulaufenden Bauches befinden sich drei auffallend lange schwanzartige Filamente. Der mittlere zeigt direkt nach hinten und ist etwa etwas kürzer als der Körper, während die beiden anderen Filamente meist direkt zu den Seiten zeigen. Der Kopf des Ofenfischchens hat zwei lange Antennen.

Die Lebensweise von Ofenfischchen

Ofenfischchen (Thermobia domestica)
So sehen Ofenfischchen aus

Ofenfischchen sind nachtaktive Insekten und meiden helles Licht. Tagsüber verstecken sie sich an dunklen Zufluchtsorten, z. B. in Ritzen, Spalten und Hohlräumen. Nachts verlassen sie dann ihre Verstecke und und gehen auf Nahrungssuche. Ofenfische treten nie alleine auf. Meist ist direkt mit einem stärkeren Vorkommen zu rechnen, was auch an der schnellen Reproduktionsrate liegt.

Die Ur-Insekten erreichen ein Alter von bis zu drei Jahren. Weibliche Ofenfischchen legen in dieser Zeit bis zu 200 Eier. Diese legen sie bei Temperaturen zwischen 32 und 41°C ab, die Larven schlüpfen bei diesen Temperaturen innerhalb von 12 bis 13 Tagen und können bereits nach 12 Wochen ausgewachsen sein (dies ist abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit).

Ofenfischchen mögen es gerne sehr warm (über 32°C) und bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Deshalb bevorzugen sie die Nähe zu Öfen – daher auch der Name Ofen-Fischchen. In einem normalen Haushalt sind Ofenfischchen deshalb eher selten anzutreffen. Weit häufiger sind sie anzutreffen in:

Hier ernähren sie sich von organischem Material, hier sind sie nicht sehr wählerisch. Zur Nahrung zählen unter anderem Getreideprodukte, wie Mehl und Brot oder Teigreste, aber auch Hautschuppen.

Außerhalb von solchen warmen Orten ist das die Fischchen nicht lebensfähig, weshalb es auch in Europa nicht in der freien Natur vorkommt.

Ein Befall mit Ofenfischchen ist schwierig mit bloßem Auge festzustellen, vor allem, da die Tiere meist nur nachts aus ihren Verstecken kommen. Meist wird das Vorhandensein von Ofenfischchen erst dann entdeckt, wenn sich schon eine ordentliche Population gebildet hat und eine sorgfältige Bekämpfung notwendig wird. Welche Maßnahmen gegen Ofenfischchen wirklich helfen, erfahren Sie weiter unten.

Ofenfischchen sind übrigens ein beliebtes Futter für Mantodea (auch als Fangschrecke oder Gottesanbeterin bekannt) und werden von einigen Terrarien-Besitzern sogar extra für das Verfüttern gezüchtet.

Ofenfischchen bekämpfen
Ofenfischchen können Lebensmittel verunreinigen

Ofenfische sind Hygiene-Schädlinge

Wie man Ofenfischchen bekämpfen kann

Eine zügige und wirkungsvolle Bekämpfung der Ofenfischchen ist vor allem überall dort notwendig, wo Lebensmittel verarbeitet werden. Die Bekämpfung muss mit speziellen, gegen Ofenfischchen entwickelten Insektiziden erfolgen.

Klebefallen alleine reichen für das Ofenfischen Bekämpfen nicht aus. Die Fallen sind sehr gut für das Monitoring des Befalls geeignet – die Ofenfischchen-Population werden Sie damit allerdings nicht beseitigen können.

Achten Sie darauf, die richtigen Mittel einzusetzen. Normale Köderdosen sind gegen Ofenfischchen nahezu wirkungslos! Um nicht nur die lebenden, sondern auch die bald aus Eier schlüpfenden Tiere bekämpfen zu können, benötigen die verwendeten Mittel eine Langzeit-Wirkung. So können diese über eine längere Zeit wirken und auch die Fischchen erreichen, die erst nach und nach aus den Verstecken kommen.

Schädlingsbekämpfer setzen gegen Ofenfischchen spezielle Gel-Köder und Giftsprays ein.

Diese Maßnahmen können Sie auch selbst durchführen, wenn Sie unsere Tipps lesen und beim Anwenden der Mittel beherzigen.

Fraßköder-Gel zur Ofenfischchen-Bekämpfung

Das Ausbringen von speziellem Gel-Köder ist eine wichtige Maßnahme. Das Gel trocknet nach dem Auftragen aus und wird hart. Wenn die Ofenfischchen das Gel essen bzw. aufnehmen, sterben sie nach kurzer Zeit.

Zur Verteilung des Gels ist eine Köder-Pistole empfehlenswert. Damit lässt sich das Gel fein und genau aus der Kartusche entnehmen und aufbringen.

Ofenfischchen können nicht gut riechen und das Gel deshalb nicht gut wahrnehmen. Um die Chance zu erhöhen, dass ein Fischchen auf das Gel trifft, muss es deshalb in sehr kleinen Punkten und mit einem sehr geringen Abstand (von nur 5 - 10 cm) ausgebracht werden. Dafür wirkt der Köder aber auch mehrere Monate.

Tragen Sie das Gel überall dort auf, wo sich die Ofenfischchen verstecken könnten. Das können alle möglichen Hohlräume und Ritzen sein. Zusätzlich sollten Sie es an den Beinen von Regalen, Arbeitstischen und Elektrogeräten einsetzen.

Wir können das Gel „Maxforce Platin“ von Bayer empfehlen. Dieses wirkt auch gegen Deutsche, Amerikanische und Orientalische Schaben sowie Braunbandschaben, ist für sensible Bereiche (Küche) geeignet und hat eine Wirkungsdauer von über 12 Monaten.

Tragen Sie es, wie oben beschrieben, sorgfältig in sehr kleinen Gelpunkten sorgfältig auf. Dabei hilft eine Kartuschenpistole.

Spray zur Ofenfischchen-Bekämpfung

Es gibt spezielles Spray, das Sie lokal anwenden können und das eine Langzeitwirkung hat. Es hält mehrere Wochen und beinhaltet ein Kontaktgift. Sobald ein Ofenfischchen mit dem gesprühten Produkt in Berührung kommt, nimmt der Körper das Gift auf. Nach kurzer Zeit verendet das Fischchen. Wichtig ist, dass das Gift auf mögliche Laufwege und Versteck-Ausgänge gesprüht wird. Nach dem Sprühen sollten Sie die Räume gut lüften.

Sprühen Sie das Spray am besten auf:

Vermeiden Sie hingegen das Spray auf bzw. bei:

Wir können das Envira Silberfisch-Spray absolut empfehlen. Es ist zwar für Silberfische ausgeschrieben, aber es wirkt auch gegen Ofenfischchen. Nach ca. acht bis zwölf Wochen sollten Sie das Spray erneuern, falls Sie dann noch Fischchen vorliegen haben. Das Spray ist auf Wasserbasis, geruchlos und hinterlässt keine Flecken. Auch auf Laminat oder Parkett kann es angewendet werden!

Enivira Anti-Fischchen Spray mit Langzeitwirkung, geruchlos und auf Wasserbasis.!
Sie erhalten ein sprühfertiges Spray, das gegen mehrere Fischchen-Arten wirkt. Es ist auf Wasserbasis hergestellt, hinterlässt keine Flecken und wirkt bis zu 3 Monate. Sprühen Sie es auf Verstecke und Laufwege.

Kieselgur gegen Fischchen einsetzen

Sie können als Alternative auch Kieselgur einsetzen. Kieselgur besteht aus feinst vermahlenen Kieselalgen und ist somit 100% natürlich. Das feine Pulver wird an Verstecke und Laufwege verstreut. Sobald ein Fischchen über das Pulver kriecht, erleidet es feinste Verletzungen und verendet anschließend daran.

Kieselgur wirkt auch sehr gut gegen andere kriechende Insekten, Milben, Flöhe, Zecken, Ameisen, Asseln, Kakerlaken, Bettwanzen und Co.

Wichtig ist, dass Sie das Pulver nicht einatmen – nicht beim Ausstreuen und auch nicht später! Es ist so fein, dass es nicht gut für die menschlichen Atemwege und die Lunge ist.

Deshalb sollte Kieselgur nur an solchen Stellen angewendet werden, an denen kein Durchzug herrscht und das Pulver für mehrere Wochen unangetastet liegen bleiben kann – z. B. unter Möbelstücken oder im Keller.

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Woran erkenne ich einen Ofenfischchen-Befall?

Da die Tiere nachtaktiv und lichtscheu sind, ist ein Vorkommen nicht immer direkt ersichtlich. Für das Monitoring eines Befalls können Sie Klebefallen in Raumecken, an Sockelleisten und möglichst in die Laufwege der Ofenfischchen stellen. Sie bleiben dann an den Fallen kleben, sodass Sie einen Befall erkennen können.

Die Klebefallen, die wir Ihnen unten verlinkt haben, funktionieren auch super für das Monitoring von Ofenfischchen, auch wenn etwas anderes in der Produktbeschreibung steht. Wir freuen uns, wenn Sie unseren Amazon-Link nutzen und damit den Betrieb unserer Website unterstützen!

Unsere Empfehlung:
Klebefallen zur Bestandskontrolle (30 Stück)
Mit diesen Klebefallen können Sie feststellen, ob Sie Fischchen in Haus oder Wohnung haben und wenn ja, welche Art. Platzieren Sie die Klebefallen an Laufwegen, in der Nähe von Sockelleisten, unter Sofa und Bett sowie in Bücherregalen und Schränken.

Häufige Fragen zu Ofenfischchen

Wie alt werden Ofenfischchen?

Ofenfischchen können bis zu sechs Jahre alt werden. Sie häuten sich in dieser Zeit regelmäßig und können so auch Verletzungen ausheilen.

Was essen Ofenfischchen?

Zur Nahrung der Ofenfische zählen unter anderem Getreideprodukte, wie Mehl und Brot oder Teigreste, aber auch Hautschuppen.

Kann man Ofenfischchen züchten?

Ja, kann man. Für viele wird diese Frage erst einmal seltsam klingen – warum sollte man ein Tier züchten, was anderswo bekämpft wird? Nun, diese Fischchen eignen sich wunderbar als Futtertiere für Terrarien-Tiere, zum Beispiel für Pfeilgiftfrösche oder Geckos.

Da wir uns hier aber mit dem Loswerden solcher Insekten beschäftigen, können wir keine detailierte Anleitung dafür liefern.

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