Was Geisterfischchen sind und wie Sie sie bekämpfen können
Geisterfischchen - die neuen Mitbewohner in Europa
Es gibt sie schon mehrere Millionen Jahre auf der Erde – und dennoch sind die Geisterfischchen kaum erforscht. Seit ein paar Jahren breiten sie sich nun auch in Europa inkl. Deutschland und Österreich aus. Erfahren Sie hier mehr über die Urinsekten und wie Sie sie loswerden können.
Geisterfischchen erkennen
Geisterfischchen, deren lateinischer Name „Ctenolepisma calva“ lautet, gibt es schon seit vielen Millionen Jahren auf der Erde, man schätzt über 300 Millionen Jahre. Sie gehören zur Insekten-Klasse der Fischchen und dort zur Familie der Schuppenfischchen (Lepismatidae). Zu diesen zählen auch das Silberfischchen und das Papierfischchen, die beide in Europa vorkommen.
Erst im Jahr 2017 wurde das Geisterfischchen in Europa (in Chemniz) nachgewiesen, ursprünglich stammt es aus tropischen Gebieten. Erstmals beschrieben wurden die Geisterfischchen 1910 in Sri Lanka. Anfang der 70er Jahre wurde es in Mittelamerika (Havanna) häufig in Gebäuden gefunden.
Das Geisterfischchen ist bisher noch nicht ausführlich erforscht worden.
So sehen Geisterfischchen aus
Geisterfischchen besitzen keine Flügel und können nicht fliegen. Die Körperlänge ohne Fühler und Antennen beträgt bis zu 8 mm. Es ist somit wesentlich zierlicher und kleiner als ein Silberfischchen. Die Körperanhänge erscheinen transparent bis weiß und silbern.
Die Grundfarbe des Geisterfischchens ist silbrig-weiß, teils erscheinen sie translucent bzw. durchscheinend.
Am Ende des flachen, länglichen und spitz zulaufenden Bauches des Geisterfischchens befinden sich drei lange schwanzartige Filamente. Das mittlere Filament zeigt direkt nach hinten und ist etwas kürzer als der Körper, während die beiden anderen Filamente meist mehr zur Seiten zeigen. Der Kopf des Geisterfischchens hat zwei lange Antennen. Deutlich sichtbar sind die beiden Augen.

Das weiß man schon über die Geisterfischchen
Geisterfischchen sind nachtaktive Insekten und meiden helles Licht. Tagsüber verstecken sie sich an dunklen Zufluchtsorten, z. B. in Ritzen, Spalten und Hohlräumen. Nachts verlassen sie ihre Verstecke und und gehen auf Nahrungssuche.
Bislang gibt es nur einzelne Nachweise aus Deutschland (Sachsen, Berlin, NRW und Hessen) sowie aus Österreich. Aussagekräftige Daten zu klimatischen Ansprüchen oder Lebensbedingungen sind nur wenig vorhanden.
Es kann davon ausgegangen werden, dass das Geisterfischchen als Nahrung stärke- und zuckerhaltige Produkte oder zusätzliche Proteinquellen, wie Fleischreste sowie kranke oder tote Artgenossen dienen, ähnlich wie bei Papier- oder Silberfischchen (Quelle: museumsschaedlinge.de).
Haben Sie Geisterfischchen bei sich entdeckt? Dann sollten Sie Fotos davon machen und sich an Sven Erlacher vom Chemnitzer Museum für Naturkunde wenden. Er sagt: „Nur so sind wir in der Lage, mehr über die Invasion dieser ‚Aliens‘ zu erfahren“.
Wie man Geisterfischchen bekämpfen kann
Es kann davon ausgegangen werden, dass Geisterfischchen mit den gleichen Mitteln bekämpft werden können, wie auch Silberfischchen. Um nicht nur die lebenden, sondern auch die bald aus Eiern schlüpfenden Tiere bekämpfen zu können, benötigen die Bekämpfungsmittel eine Langzeit-Wirkung. So können diese über eine längere Zeit wirken und auch die Geisterfischchen erreichen, die erst nach und nach aus den Verstecken kommen.
Setzen Sie gegen Geisterfischchen spezielle Gel-Köder und Giftsprays ein.
Fraßköder-Gel zur Geisterfischchen-Bekämpfung
Das Ausbringen von speziellem Gel-Köder ist eine wichtige Maßnahme. Das Gel trocknet nach dem Auftragen aus und wird hart. Wenn die Ofenfischchen das Gel essen bzw. aufnehmen, sterben sie nach kurzer Zeit.
Zur Verteilung des Gels ist eine Köder-Pistole empfehlenswert. Damit lässt sich das Gel fein und genau aus der Kartusche entnehmen und aufbringen.
Tragen Sie das Gel überall dort auf, wo sich die Ofenfischchen verstecken könnten. Das können alle möglichen Hohlräume und Ritzen sein. Zusätzlich sollten Sie es an den Beinen von Regalen, Arbeitstischen und Elektrogeräten einsetzen.
- Auf und unter Sockelleisten und Fußbodenübergängen
- In Hohlräumen von Türen und Fenstern
- An Treppenstufen und dortigen Ritzen
- Auf Fensterbänken und in Türdichtungen
- Hinter Schränken und Regalen
- An Beinen von Regalen, Arbeitstischen und Elektrogeräten
- An Abflüssen und Rohrleitungen
Wir können das Gel „Maxforce Platin“ von Bayer empfehlen. Dieses wirkt auch gegen Deutsche, Amerikanische und Orientalische Schaben sowie Braunbandschaben, ist für sensible Bereiche (Küche) geeignet und hat eine Wirkungsdauer von über 12 Monaten.
Tragen Sie es in sehr kleinen Gelpunkten sorgfältig auf. Dabei hilft eine Kartuschenpistole.
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Spray zur Geisterfischchen-Bekämpfung
Empfehlenswert ist ein Anti-Fischchen Spray mit Langzeitwirkung. Es hält mehrere Wochen und beinhaltet ein Kontaktgift. Sobald ein Geisterfischchen mit dem gesprühten Produkt in Berührung kommt, nimmt der Körper das Gift auf. Nach kurzer Zeit verendet das Fischchen.
Sprühen Sie das Spray auf Laufwege und Versteck-Ausgänge. Nach dem Sprühen sollten Sie die Räume gut lüften. Sprühen Sie das Spray am besten auf Sockelleisten, Dichtungen, Hohlräume und Ritze. In der direkten Nähe zu Lebensmitteln sollten Sie kein Spray einsetzen.
Wir empfehlen das Envira Silberfisch-Spray. Nach ca. acht bis zwölf Wochen sollten Sie das Spray erneuern, falls Sie dann noch Fischchen vorliegen haben. Das Spray ist auf Wasserbasis hergestellt. Es ist geruchlos und hinterlässt keine Flecken. Auch auf Laminat oder Parkett kann es angewendet werden!
Kieselgur gegen Ofenfischchen einsetzen
Sie können als natürliche Alternative auch Kieselgur einsetzen. Kieselgur besteht aus feinst vermahlenen Kieselalgen. Das feine Pulver müssen Sie an Verstecke und auf Laufwege verstreuen. Wenn ein Geisterfischchen über Kieselgur krabbelt, erleidet es Verletzungen, vertrocknet und verendet.
Kieselgur wirkt auch gegen andere kriechende Insekten, Milben, Flöhe, Zecken, Ameisen, Asseln, Kakerlaken, Bettwanzen und Co.
Wichtig ist, dass Sie das Pulver nicht einatmen dürfen! Deshalb sollte Kieselgur nur an solchen Stellen angewendet werden, an denen kein Durchzug herrscht und das Pulver für mehrere Wochen unangetastet liegen bleiben kann – z. B. unter Möbelstücken. Tragen Sie beim Auftragen am besten eine Maske und eine Schutzbrille.
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